Die tägliche Flächeninanspruchnahme in Österreich beträgt 11,8 ha/Tag und liegt damit weit über dem im Regierungsprogramm festgehaltenen Ziel einer Reduktion des Flächenverbrauchs auf 2,5 ha/Tag bis 2030. Bei der zur Gänze ausgebuchten Tagung der Forschungsstelle Umweltrecht der Universität Wien gemeinsam mit Niederhuber & Partner erörterten hochkarätige Vortragende Strategien zur Erreichung dieser Zielsetzung und die Konsequenzen des derzeitigen Flächenverbrauchs.
Eröffnet wurde die Tagung von ORF-Moderator und Autor Tarek Leitner, der in seiner Keynote „Wieviel Erde braucht der Mensch?“ einen weiten Bogen von der Siedlungsgeschichte Österreichs über die gesteigerte Mobilität und den damit verbundenen Flächenverbrauch auf der Ebene der Gemeinden spannte. Hanna Simons, stellvertretende Geschäftsführerin des WWF Österreich, beleuchtete die ökologischen Folgen, insbesondere für die umweltpolitischen Kernthemen Biodiversität und Klimawandel.
Den rechtlichen Themenblock eröffnete Arthur Kanonier, Universitätsprofessor an der TU Wien, zur Frage des Flächensparens im Raumordnungsrecht der Länder. Für juristischen Diskussionsstoff sorgte Christian Baumgartner, Richter am BVwG, der auf Grundlage einschlägiger UVP-Entscheidungen – von der 3. Piste des Flughafens Wien bis zur Umfahrung Mistelbach – einen dringenden Nachholbedarf der Umweltgesetzgebung ortete. Verena Madner, Universitätsprofessorin an der WU Wien, gab einen profunden Überblick über ökonomische und rechtliche Instrumente zur Vermeidung eines ungebremsten Flächenverbrauchs.